Prostitution 2017 – Razzia in Krefeld – 12 Sexwork-Wohnungen baurechtlich geschlossen!
Wie hilfreich und wirksam das geltende Baurecht sein kann, erlebten in der vergangenen Woche 14 Liebesdamen, die in der Oppumer Straße in Krefeld ihrem Gewerbe nachgingen. „Nachgingen“ ist dabei die grammatikalisch richtige Zeitform, da in den untersuchten Objekten nun „absolut Sense“ ist. 12 Hostessen-Wohnungen in 3 Gebäuden wurden von Stadtverwaltung und Zoll in Augenschein genommen, wobei festgestellt wurde, dass in „reinem Wohnraum“ der gewerblichen Prostitution nachgegangen wurde.
Eine Nutzungsänderung lag nicht vor und wahrscheinlich war auch keine Dame dort mit Wohnsitz gemeldet. Die Stadt untersagte jedenfalls die weitere „illegale Nutzung“ und verfügte, das in den Wohnungen keine Prostitution mehr stattfinden darf! 3 Damen mußten sogar die Wohnungen umgehend verlassen, da es keinen vorgeschriebenen zweiten Fluchtweg im Gebäude gab und hier „Gefahr im Verzug“ vorlag. Koffer packen und ganz unromantisch raus!
Ein sehr eindrückliches Beispiel, um einmal zu verdeutlichen, was bei baurechtlicher Betrachtung von jetzt auf gleich möglich ist, wenn der berühmte „politische Wille“ Ämter und
Behörden in Gang setzt. Die Umstände in der Oppumer Strasse waren den Ämtern jahrelang bekannt und bei den Objekten handelt es sich um „Traditionsbetriebe“, die zum Teil schon in den 1980-er Jahren dort zu finden waren. Wer erinnert sich nicht an die „Mitfickzentrale“ und die ziemlich tabulosen Wohnungen ums Eck, in denen jetzt mit dem eisernen Besen gekehrt wurde.
Krefeld ist erotisch im Gerede: während das Eroscenter keine Sexsteuer zahlte und amtlich als Hotel Garni genehmigt wurde, schießt man sich auf die Kleinbetriebe ein und zeigt eindrücklich, wer der Herr in der Stadt ist. Was beim „Garni“ ansteht, bleibt in den Sternen verborgen und wird wohl diplomatisch im Stadtrat diskutiert und irgendwann einmal entschieden. In der Oppumer Strasse hatte man weder Zeit noch Mitleid: hier mußte wohl schnell und klar ein Exempel statuiert werden. In Krefeld herrscht nun (teilweise) Ordnung!
Ein Lob auf die städtische Verwaltung und den Bürgermeister! Alle drei Daumen hoch!
Einen ausführlichen Bericht finden Sie unter Mein Krefeld und unter RP-Online.