Prostitution 2021 – Newsletter Howard Chance – 28. März 2021
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,
wegen der aktuellen Entwicklungen erscheint mein wöchentlicher Newsletter diesmal etwas verspätet, da es galt einige Entwicklungen abzuwarten:
1. Inzidenzen / Notbremsung / Entwicklung
Die Inzidenzen steigen gerade wieder deutlich und einige Bundesländer bzw. dortige Kreise und Städte haben die “Notbremse” im Blick. Andererseits gibt es Bundesländer bzw. dortige Städte, die trotz einer Inzidenz von über 100 auf die “Notbremse” verzichten wollen und bereits jetzt auf ein “Test-Regime” setzen wollen. Der Föderalismus wird gerade noch einmal auf kleinere “Einheiten” heruntergebrochen, was das Chaos zusätzlich verschärft. Man kann kaum noch feststellen, was wo gilt oder gelten soll.
Es war mir unter diesen Umständen auch nicht sinnvoll die neuen Verordnungen bis ins Detail zu durchleuchten, da sich “Sonderregeln” auf regionaler Ebene abzeichnen, die den Landesverordnungen nicht zu entnehmen sind. Sind wir in der 3. Welle oder laufen wir auf diese zu? So genau wissen wir es nicht, aber von Entspannung ist gerade keine Rede.
2. Warum überhaupt analysieren? – Stichwort “Wellness-Massagen” und Co.
Die Öffnung von Prostitutionsstätten steht nicht zur Debatte, allerdings habe ich nicht wenige Kundinnen und Kunden, die ihr Erotikgewerbe temporär auf “Wellness” umgemünzt haben und die diese Wellness als körpernahe Dienstleistung bei einer günstigen Inzidenz momentan “noch” betreiben können. Die weitere Ausübung ist bei stark steigenden Inzidenzen jetzt vielenorts bereits wacklig oder bereits untersagt. Man muss jetzt dringend die lokalen Gegebenheiten im Blick behalten, möglicherweise täglich auf die Infoseiten der Städte und Kreise schauen, im Zweifelsfall das zuständig Ordnungsamt befragen.
Der Informations-Overkill ist erheblich und selbst wenn man sich, wie ich, täglich intensiv mit der Materie beschäftigt, sind Denk- oder Wahrnehmungsfehler nicht auszuschließen. Falls es eine Beurteilungsfrage gibt, bin ich natürlich gerne behilflich, gerade was die Situation in NRW anbelangt, wo Armin Laschet bislang auf eine landesweite Bremsung verzichtet. Wenn die Werte nun mit gleicher Dynamik steigen, wird das bevölkerungsreichste Bundesland diesen Kurs aber kaum halten können.
3. Das Test-Regime als neues Heilmittel? – Vorsicht!
Vieles deutet darauf hin, dass die Regierung bis zum Abschluss der Impfungen (womöglich erst im Herbst 2021?) im “Testen” das Heil sucht. Getestete dürfen für 24 Stunden Geschäfte und Gastronomie besuchen und “körpernah ohne Maske” könnte so auch wieder oder weiter erlaubt sein. Wenn sich dieses neue Konzept durchsetzt und danach sieht es ja gerade aus, könnte dies auch die Möglichkeit für unsere Rotlicht-Betriebe sein, um die Betriebe wieder zu öffnen! Nicht jetzt sofort, aber zumindest mittelfristig und dies natürlich unter dem Aspekt der vorzunehmenden Gleichbehandlung, die Oberverwaltungsgerichte immer wieder und auch aktuell einfordern.
Allerdings sollte die Branche momentan vorsichtig sein, eigene “Test-Konzepte” öffentlich vorzustellen. Der Staat macht gerade von sich aus aus Not Zugeständnisse, was “Testungen” anbelangt. Mangels ausreichend vorhandener “medizinischer Tester” sind jetzt scheinbar schon kurz ausgebildete Laien als Tester “zulässig” und entsprechende “Zertifikate” werden vom Roten Kreuz und auch von Ärzten nach 1-stündigen (Online-)Schulungen ausgestellt.
Wenn dies in der Gastronomie und in der sonstigen Wirtschaft vom Staat als “zulässig” gewertet wird, würden wir uns einen Bärendienst leisten, wenn wir den Behörden das Vorlegen von Testcenter-Bescheinigungen als “Einlass-Pass” anbieten würden. Das “Selbsttesten” vor Ort sollte unbedingt die Maxime sein und hier sollten Verbände, die gerade diesbezüglich in Aktivismus verfallen, die Entwicklungen in der “normalen” Wirtschaft beobachten und nicht zu früh vorpreschen.
Spätestens wenn der Staat Test-Konzepten regional oder sogar flächendeckend zustimmt, wird die Stunde der Juristen kommen. Ob sich diese Tendenz nach Ostern fortsetzt oder ob es wieder sehr einschneidende Maßnahmen wegen “Mutanten-Explosion” geben wird, bleibt mal wieder abzuwarten. Die Ungeduld ist groß; die Dynamik des Geschehens ist es allerdings auch.
4. Statt Abwarten und Tee trinken … Aufmerksam bleiben und Optionen prüfen!
Uns werden die Entwicklungen sicher nicht entgehen: als Betreiberin und Betreiber ist der tägliche Alltag vom Beobachten gekennzeichnet. Man schaut TV, ist in den sozialen Medien unterwegs und telefoniert natürlich auch hin und her. Die Verbände berichten, wir Berater analysieren und jede Woche wird sich mannigfaltig ausgetauscht. In kleinen Schritten wird man schlauer; zum großen Durchbruch reicht es aber nicht. Man bewegt sich zwischen Endzeit-Stimmung und Hoffnung und dies wird vermutlich noch eine ganze Weile so bleiben. Darum ist der weitere engmaschige Austausch so wichtig und hier kommt auch wieder unsere Interessengemeinschaft Zukunft Rotlicht ins Spiel.
5. Inhaltliche Vernetzung / Austausch / Entwicklung von Strategien
Die Interessengemeinschaft Zukunft Rotlicht feiert genau wie der Lockdown das einjährige Jubiläum. Während der Lockdown durchweg traurig ist, hat die Interessengemeinschaft einen nachhaltigen Ruck bewirkt, der es möglich gemacht hat, dass sich Leute, die sich früher nie gesucht haben, nun gefunden haben und sich intensiv austauschen. Neue Freundschaften und Allianzen sind entstanden und statt “Einzelkämpfertum” gibt es nun Gruppen, die sich zwar auch mal streiten, dann aber wieder an den gemeinsamen Tisch zusammen finden. Dass dies über diverse Plattformen möglich ist, erfreut mein Gemüt! Infos zum Projekt finden sich unter:
Prostitution 2021 – Interessengemeinschaft Zukunft Rotlicht – Support
An dieser Stelle danke ich allen, die mein Projekt in den vergangenen Monaten ideell und auch mit großzügigen finanziellen Mitteln unterstützt haben. Das Projektkonto ist bis Ende des Monats ausgeglichen und auch mit kleineren Zuwendungen lässt sich dieser Status stetig halten. Sogenannte “Donations” sind jederzeit über PayPal möglich und “die Firma dankt” gerne auch mit einer steuerlich verwendbaren Dienstleistungsrechnung:
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Herzliche Grüße von
Howard Chance / Marcus Heinbach / MH-Consulting
Rückfragen gerne per WhatsApp unter 0151-71885164