Prostitution 2021 – News by Howard Chance – 25.04.2021
Allgemeine Situationsbeschreibung / Die Lage der Republik
Seit dem gestrigen Samstag, 24.04.2021, haben wir die von der Bundesregierung verordnete „Bundesnotbremse“ als „4. Bevölkerungsschutzgesetz“ und die Kritik an den darin enthaltenen Vorschriften ist massiv! Ausgangsbeschränkungen fern jeder gelebten Realität, theoretische Erwägungen, die der Praxis vermutlich nicht standhalten und bereits über 20 Eilanträge beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, wo die Einschränkung von Grundrechten nun auf dem Prüfstand steht.
Per „Bundesdekret“ will man nun durchsetzen, was die Bundesländer mit Landesverordnungen längst hätten umsetzen können, aber seit Wochen nicht umsetzen wollten? Die nun vorgenommene Gesetzesänderung entlastet die Verwaltungs- und Oberverwaltungsgerichte der Länder, da sich Zuständigkeiten verändern. Man kann vor den Landesgerichten nämlich nur noch sehr eingeschränkt klagen, da man ein Bundesgesetz und dessen Vorschriften auf Landesebene schwerlich angreifen kann! Die Bundesländer können nun den „schwarzen Peter“ an den Bund abgeben und dies entlastet natürlich ungemein; Landesgerichte können die Zuständigkeit verneinen; das Bundesverfassungsgericht wird mit diversen Eilanträgen stark belastet werden.
„Schutz“ mit fragwürdigen Methoden
Der Gesetzgeber will mit dem „4. Bevölkerungsschutzgesetz“ die „Regierbarkeit des Landes“ sichern und greift dabei zu Methoden, die man eher im kommunistischen Osten vermutet. Man agiert wie in China oder Russland, wo totalitär angeordnet wird und setzt die Bürgerrechte halt außer Kraft, zumindest temporär. So nimmt man die Bürger natürlich nicht mit, sondern erzeugt einen breiten Protest, den man sich dann aber „verbittet“. Das Vertrauen in die Politik wird mehr und mehr zerstört und man fühlt sich nicht mehr wohl im Land der Dichter und Denker. So geht es mir gerade jedenfalls.
Statt „Solidarität“ in der Pandemie-Bekämpfung forciert man den „Ordnungsstaat“ und hofft darauf, dass es die kontrollierenden Behörden richten. Bußgelder gegen Uneinsichtigkeit, während es im Untergrund gärt und viele Bürgerinnen und Bürger längst im Status des zivilen Ungehorsams angelangt sind. Die Masken hängen irgendwie im Gesicht, aber spätestens im öffentlichen Nahverkehr wird sichtbar, wie lapidar Abstände und ordnungsgemäßer Sitz des Mund-Nasen-Schutzes gehandhabt werden. Restaurants öffnen heimlich über die Hintertür und ethnische Versammlungen in dunklen Kellern sind ebenso normal wie Haus-Besuche der Erotik-Anbieterinnen. Was solls?
Die Bundeskanzlerin sitzt in ihrem hohen Turm und hat ja nichts mehr zu verlieren! Sie ist bereits im Abschiedsmodus und interessiert sich noch nicht einmal mehr dafür, wer ihre politische Nachfolge antreten soll. Sie stimmte in der vergangenen Woche nicht für Armin Laschet als Kanzlerkandidat der CDU, sondern enthielt sich gänzlich. Auch Markus Söder, der Merkel vor Jahren brüskierte, ist nicht ihr Kronprinz und so bekommen andere politische Kräfte jetzt merklichen Aufwind. Man spricht bereits von einer grünen Kanzlerin und auch die SPD macht mit dem blassen Olaf Scholz wieder Punkte gut.
Bundesnotbremse kommt in den Regionen, wo die Inzidenz über 100 liegt, einem temporären Sexverkaufs- und Sexkaufverbot gleich
Über Monate haben wir uns mit dem unlogischen „Infektionsschutz“ bezogen auf Prostitution beschäftigt: die offiziellen Betriebe sind geschlossen, aber im Graubereich ging es „überall“ weiter zur Sache. An legalen Betrieben fährt das Ordnungsamt täglich vorbei und schaut, ob die Lichter wirklich aus sind. Stehen Damen im Sperrbezirk „auf der Gasse“, so toleriert man das oder argumentiert mit „Überlastung“. Dass sich da den konzessionierten Betreiberinnen und Betreibern die Fußnägel wellen, ist kein Wunder! Diese Bigotterie ist unerträglich und man kann einfach keinen entspannten Blick entwickeln. Gleiches Recht und gleiche Pflicht für alle? Fehlanzeige! Je länger diese Zustände anhalten, desto schwieriger wird es werden irgendwann wieder „normale Zustände“ zu erhalten.
Sagen wir es offen: wer gewerblich ficken will und eine gewisse Intelligenz besitzt, der sollte auch unter Corona „Ersatz“ gefunden haben. Wer eine „Stamm-Dame“ hatte oder hat, der wurde vermutlich die ganze Zeit über irgendwie „bedient“, ohne dafür in offizielle Betriebe gehen zu müssen. Haus- und Hotelbesuche sind seit Beginn der Krise explodiert und der Lehrsatz „wo ein Wille ist, da ist auch ein Gebüsch“ dürfte fortwährend gelten. Vermutlich ist die Anzahl der Besuche deutlich zurückgegangen, die Anzahl der Anbieterinnen wird auch abgenommen haben, doch das „Sexgeschäft“ als solches findet nach wie vor statt. Neben den Damen, denen die „Selbstvermarktung“ nicht gegeben ist und die teilweise auch am Hungertuch nagen, gibt es auch Profiteure, die ihre Umsätze unter Corona steigern konnten.
Im Ergebnis wird es der Staat unter Corona geschafft haben, die offizielle Branche deutlich zu schwächen und ihr eine gewisse Bedeutungslosigkeit zu implizieren. Diesen und weitere Gedanken, werde ich Ende dieser Woche in einem „Thesenpapier“ veröffentlichen, das sich mit dem Thema „Prostitution vor, während und nach Corona“ befassen wird. Die Branche hat sich bereits vor Corona stark verändert, während Corona wurden Schwächen sichtbar und für die Zukunft der Bordellbranche gilt es die Weichen völlig neu zu stellen. Das Geld wird deutlich schwerer zu verdienen sein und eine Neuausrichtung ist dabei aus meiner Sicht unvermeidlich.
Was die Perspektive der Sexarbeitenden anbelangt, verweise ich schon heute auf eine Buch-Neuerscheinung zum 1. Mai, die den Titel „Sexwork 3.0 – und wie wir Zwangsprostitution verhindern“ trägt und von Matyra Peng (einer uns wohlbekannten Autorin) bei BoD unter der ISBN 9783753480305 bestellbar sein wird. Hierzu im nächsten Newsletter auch weitere Informationen. Am Freitag werde ich in der Zoom-Konferenz dazu berichten.
Einige Worte in eigener Sache
Mitte der Woche hatte ich einen medizinischen Zwischenfall, der mir eine Fahrt im Rettungswagen bescherte. Ich fiel in der Wohnung schlagartig um und krampfte einige Minuten. Im Krankenhaus war ich dann aber schnell wieder bei mir und die eingeleiteten Untersuchungen waren ergebnislos. CT OK, Blutwerte auch im Rahmen, lediglich ein erhöhter Zuckerwert, den ich aber schnell wieder in den Griff bekam. Eine Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus, jetzt aber wieder im Lot und zum Glück absolut arbeitsfähig. So müssen sich alle aktuell betreuten Kundinnen und Kunden keine Sorgen machen. Vereinbarte Termine nehme ich natürlich wahr und laufende Projekte sind nicht gefährdet. Ich danke für die vielen Genesungswünsche der vergangenen Tage und bin wieder „am Ball“! Mehr zu meinen „Plänen“ dann im nächsten Newsletter im Lauf der kommenden Woche!
Herzliche Grüße von
Howard Chance / Marcus Heinbach / MH-Consulting
Rückfragen gerne per WhatsApp unter 0151-71885164
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