November 2025 – Der Aktionsmonat für ein Sexkaufverbot? – Alarm!
Das „Nordische Bündnis“ erzielt „deutliche Geländevorteile“
Viele aus unseren Reihen wähnen das von der CDU/CSU geforderte Sexkaufverbot als „zu den Akten“ gelegt. Aber diese Annahme ist ein Trugschluß, wenn man den aktuellen Presse-Analyser betrachtet, der mich täglich automatisiert mit Presseberichten zu den Themen Prostitution und Nordisches Modell informiert.
Während die Pressekonferenz unseres Bündnisses für legale Prostitution nur wenige Pressevertreter lockte und die Berichterstattung in der Folge äusserst dürftig war, sind die Aktionen und Veranstaltungen der Sexkaufgegner:innen beständige Thema der redatkionellen Berichterstattung.
Nahezu täglich gibt es „Neues oder Aufgewärmtes“: die bekannten Einzelschicksale von überlebenden -Sexindustrie-Opfern, die bei politischen Podien referieren und die Betreiber:innen als Ausbeuter brandmarken, stumme Prostestmärsche gegen Prostitution, Informationsstände nach Vorbild der Zeugen Jehovas und Buch-Veröffentlichungen zum „Leidwesen“, verbunden mit dem intensiven Appell der Prostitution in Deutschland möglichst sofort ein Ende zu bereiten.
Die erfolgte Evaluation des ProstSchG, die dem Gesetz eine Wirkung bescheinigt, die deutlich mehr positive als negative Auswirkungen auf die Situation haben, wird von den organisierten Sexkaufgegnern mit der Gegenstudie eines Moraltheologen methodisch und pressewirksam angefochten und selbst in den Reihen der „Prostitutions-Verfechter“ gibt es Über-Experten, die sich anmassen eine mehrjährige interdisziplinäre Studie von Wissenschaftlern mit einer eigenen „Bibel“ in der Luft zu zerreissen. Sehr merkwürdig, aber die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut!
Die „Emma“ – Frauenzeitschrift bei Alice Schwarzer – startet in der kommenden Woche mit der November/Dezember-Ausgabe erneut mit einer weiteren Kampagne gegen Prostitution. Zahlreiche Artikel wurden bereits im Vorfeld über die Presse-Agenturen lanciert und Ende nächster Woche wird dann der „Helden-Preis“ der Alice-Schwarzer-Stiftung an 2 bekannte Prostitutionsgegnerinnen verliehen. Die Laudatio hält Bundestagspräsidentin Julia Klöckner und die Veranstaltung findet in der Landesvertretung des Landes Baden-Württemberg in Berlin statt.
Am 6. November ist ein großer „Gegner-Kongress“ in Berlin angekündigt, mit veranstaltet von der Bundesstiftung Gleichstellung … mit Grußwort des Parlamentarischer Staatssekretärs im Familienministerium Michael Brand, der sich divers als Prostitutionsgegner positioniert hat. Weitere Bundestags- und Landtagsabgeordnete nehmen teil und dabei handelt es sich nicht nur um Leute von der CDU/CSU.
Die Nähe der Sexkaufgegner zur Politik ist frappierend und sollte uns beunruhigen. Von einem objektiven Herangehen an das Thema Sexkaufverbot kann keine Rede (mehr) sein. Wir als „Bewahrer“ haben schon länger einen schweren Stand, aber gegenwärtig sucht man mit uns nicht einmal mehr das Gespräch. Das Interesse an unseren Publikationen und an unserem Reader ist – vorsichtig formuliert – sehr überschaubar.
Die „Schar der Gutmenschen“ findet Gehör … unsere Argumente finden wenig bis keine Beachtung. Die erfolgte Vorverurteilung verhindet notwendige und wünschenwerte Dialoge. Die politische Arbeit ist schwerer denn ja und Erfolge leider gerade nicht in Sicht.
Daher heute nochmal mein „Alarm-Appell“ an die Branche: wir werden bekämpft und wir wehren uns nicht! – Liegt das daran, dass wir mit „stumpfen Waffen“ kämpfen? – Und eine letzte Frage: wer kämpft eigentlich und wer lässt kämpfen?
In der kommenden Woche wird der Beirat des Bündnisses tagen und über weitere „Maßnahmen“ nachdenken.
Entscheidend ist, was hinten rauskommt! (Zitat Helmut Kohl).
Ihr / Euer
Howard Chance
