News by Howard Chance – Lagebericht – 12.02.2021
Liebe Freundinnen und Freunde, sehr geehrte Damen und Herren,
eine aufregende Woche liegt mal wieder hinter uns! Der Karneval fällt in diesem Jahr flächendeckend aus, stattdessen befassen wir uns weiter mit dem Dauerthema „Corona“ und der Jahrestag des ersten Lockdowns rückt dabei immer näher.
Die Corona-Lage und die diesbezüglichen Beschlüsse von Bund und Ländern
Trotz sehr positiver Entwicklung bei den Infektionszahlen, hat die Bund-Länder-Konferenz „bei Mutti“ den harten Lockdown um weitere 3 Wochen, nämlich bis zum 7. März 2021, verlängert. Die Zahlen entwickeln sich gut, aber scheinbar noch nicht gut genug! Statt erwarteter Lockerungen wird das gesellschaftliche Leben noch einige Wochen länger stillstehen! Kein Risiko eingehen, Risiko herauf beschwören? Manchmal ist man sich nicht sicher, was die Regierung will und ob wir es nicht nach wie vor einfach mit einer „Fahrt im Nebel“ zu tun haben. Bei Schulen und Friseuren gibt es jetzt „Sonderrechte“: Schulen werden als „Ländersache“ behandelt und fallen in den regionalen Verantwortungsbereich; Friseure sind jetzt die „Hygieneretter“ und sollen schon am 1. März 2021 flächendeckend öffnen dürfen!
Einzelne Bundesländer (wie Schleswig-Holstein) preschen bereits einen Tag nach dem virtuellen Gipfel im Kanzleramt hervor und wollen auch andere körpernahe Dienstleistungen (Nagel- und Fußpflege) bereits früher öffnen und auch Baumärkte haben dort plötzlich unbedingte Priorität! Während die Schulen für uns als Erotikbranche nicht wirklich relevant sind, sind es körpernahe Dienstleistungen sehr wohl. Hier lagen im vergangenen Jahr einige interessante und erfolgreiche Klageansätze, die man vermutlich auch diesmal wieder auf Erfolgsaussichten prüfen muss!
Zwar gibt es durch das neue „Pandemie-Gesetz“ eine deutlich veränderte Rechtslage, aber der Gedanke der „Gleichbehandlung“ bleibt natürlich bestehen. Die bekannten „Rechtsgelehrten“ unser Branche machen sich bereits intensive Gedanken, was wann zu tun ist und ab welchem Zeitpunkt juristische Schritte wieder Sinn machen. Über all diesen Erwägungen schwebt natürlich der berühmte „Inzidenzwert“, der nun nach dem Willen der Regierung innerhalb eines Bundeslands für 7 Tage unter 35 liegen muss. Statt bislang 50 Neuinfektionen pro 100000 Bürgern, dürfen es nun nur noch 35 sein. Dabei bleibt offen, ob die vorzeitigen Öffnungen der Friseure etc. auch in Regionen stattfinden dürfen, wo der Wert zum Stichtag noch über 35 liegt.
Wenn die „Mutanten“ zuschlagen, können erreichte günstige Zahlen innerhalb weniger Tage wieder zu exponentialen Anstiegen führen und so ist auch überhaupt nicht sicher, ob die Zahlen innerhalb der nächsten 3 Wochen „günstig“ bleiben oder ob es zu einer neuen „Wellenbewegung“ kommt, die dann neue „Maßnahmen“ erfordert. Die Lage ist extrem nervig, unüberschaubar und man wagt kaum noch Prognosen. Was man heute vermutet, kann morgen schon wieder „Käse“ sein. Umstände die deutlich auf das Gemüt schlagen, zumal die täglichen Talkshows und Veröffentlichungen Unmengen von Experten und Theorien verbreiten, die sich oft widersprechen und zunehmende „Unsicherheit“ verbreiten! Dass diese Unsicherheit einigen auf den Kopf schlägt, ist ja kein Wunder und wir nehmen es ja auch in sozialen Medien mehr und mehr wahr! Overkill!
Das Rotlicht-Gewerbe in der Corona-Krise
Den „Puff“ haben momentan sicher die wenigsten politisch oder gesellschaftlich auf dem Zettel und daher muss auch sehr sorgfältig geprüft werden, an welchem Punkt man geplante politische Aktivitäten startet und in welcher Form man dies dann tut. In der von mir initiierten freitäglichen „Zoom-Konferenz Zukunft Rotlicht“ wird vielfältig debattiert, wobei die „Arbeitsergebnisse“ nicht immer befriedigend sind. Die Verbände BSD e.V. und BesD e.V. sind regelmäßig mit Vorstandsmitgliedern vertreten und wir haben gemeinsame Pläne, um die Wiedereröffnung bald wieder zu unterstützen.
Dummerweise nutzen aber auch die Sexkauf-Gegner die „freie Zeit“, um uns von der Seite zu attackieren. Leni Breymaier ist nicht allein; neue „Bewegungen“ fallen vom Himmel, die „Dialoge“ werden unverschämter und deutlich aggressiver. Die Parteien diskutieren über „Verschärfung der Prostitutionsgesetze“ und über das zum Glück nicht wirklich bewollte „Sexkaufverbot“ und die hochbetagte Alice Schwarzer steigt natürlich auch mit in den Ring, um „altbewährte Mythen“ neu zu beleben. Neben dem Kampf ums Überleben, muss sich „das Rotlicht“, das ja nicht einheitlich vertreten wird, gegen Aktionen wehren, die der Branche „ans Fell“ wollen.
Ob man nun sinnbildlich der „Volksfront von Judäa“ angehört oder der „Judäischen Volksfront“ ist nicht wirklich entscheidend. Bereits etablierte Verbände treffen auf Bewegungen, die sich nach dem Motto „Wenn ich nicht mehr weiter weiß, gründe ich nen Arbeitskreis!“ formieren. Es entstehen übereilte „neue Konzepte“, die dem Staat ohne Not Zugeständnisse machen, die dieser überhaupt nicht einfordert! Querdenker wollen das ProstSchG reformieren, während sie zeitgleich vom Untergang reden und vermeintliche Willkür verspüren. So schüttet man das Kind mit dem Bade aus, kann sich dabei aber auf „Aktivismus“ berufen, der der Branche aber nicht nützt!
Viele Zeitgenossinnen und Zeitgenossen sind inzwischen „Bluna“, ohne es jedoch zu merken! Anekdoten über „die gute alte Zeit“ haben zwar dann und wann ihren Platz, aber ich bin inzwischen der Meinung, das die „Wichtigen Themen“ wieder die Oberhand gewinnen sollten. Unsere Branche ist es nicht gewöhnt dauerhaft zielorientiert zu arbeiten. In unseren Konferenzen schweifen wir oft ab und vermischen dabei wichtiges mit banalem Gedöns. Bei der Organisation von Demonstrationen im vergangenen Jahr waren die Online-Meetings und die Gruppen hilfreich, ebenso bei der „Aktion Breymaier“! Kann das nicht auch beim „Öffnungsgedanken“ und bei der sonstigen politischen Arbeit so sein?
Zukunft Rotlicht in der Corona-Krise
Mit genügend Wind fährt das Segelboot und diesen Wind machen wir intern ja bereits eine ganze Weile. Wann erzielen wir Ergebnisse? Wie bündeln wir unsere Interessen und wie schaffen wir es weniger „chaotisch“ zu agieren? Momentan schlägt das „Diakonie-Puff-Siegel“ hohe Wellen, im EU-Parlament will man den Menschenhandel im Bereich Prostitution mit „Verschärfungen“ angehen und die CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordert ebenfalls weitere Restriktionen. Von „Sexkaufverbot“ ist zwar nicht die Rede, aber weitere Überwachungsmechanismen und eine Altersgrenze von 21 statt 18 Jahren wird bereits breit diskutiert.
Die Zukunft Rotlicht-Gruppen und deren Mitglieder müssen sich entscheiden, ob sie sich am politischen Wirken beteiligen oder lediglich den Öffnungsgedanken unterstützen. Ich selbst bin natürlich, so weit es meine eigentliche Arbeit zulässt, auch bei den politischen Aufgaben gerne dabei. Ich wünsche mir mehr gezieltes Arbeiten und weniger blinde Agitation. Es geht schließlich vornehmlich nicht um die Bekämpfung der Langeweile, sondern wohl oft auch um die Existenz. Füße stillhalten? Eher nicht! Wer jetzt „schludert“, darf sich später nicht wundern! Das neue Konzept der „Zukunft Rotlicht“-Gruppen werde ich in den kommenden Tagen vorstellen.
Wer heute abend (Freitag, 12.02.2021, 20:30 Uhr) beim Zoom-Chat dabei sein möchte, registriere sich bitte unter https://zoom.us/meeting/register/tJwrd-uvrD4jEtGTrWC-LOYbo_EMJhoQKa-S. Alle bereits registrierten Dauer-Teilnehmer brauchen dies natürlich nicht zu tun! Herzliche Einladung an Betreiber(innen) und Sexarbeiter(innen)
Meine Kontext-Artikel der Woche
FAQ – Bedeutet die Pandemie das Ende der Prostitution in Deutschland
Prostitution 2021 – Lockdown-Fortsetzung Februar – Prognose
Last Info – Corona-Schnelltest – Corona-Selbsttests
Durch einen interessanten geschäftlichen Kontakt, gibt es jetzt für Gewerbetreibende die Möglichkeit zuverlässige Schnell- und Selbsttests in Deutschland zu kaufen. Es gibt Packungen mit 25 Tests, wobei ein Test momentan für 7,50 € angeboten wird. Kleinste Abnahmemenge sind 25 Tests. Bei größeren Mengen gibt es Staffelpreise. Lieferungen können sehr kurzfristig erfolgen. Wer Interesse hatte, möge mir bitte unter maxen2205@live.de schreiben. Ich stelle dann gerne den Kontakt zum Händler her!
Herzliche Grüße von
Howard Chance / Marcus Heinbach / MH-Consulting
Rückfragen gerne per WhatsApp unter 0151-71885164