Das Nordische Modell – Nicht für Deutschland! – Kampagne 2024
Antagonismus zu den Kampagnen der Sexkaufsgegner und der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag– Dokumentation und Onlineprojekt Positive Sexarbeit 2024 – Projektstart März 2024
Schon im letzten Jahr war eine Kampagne „Gesichter der Käuflichen Lust“ angedacht, bei der Sexarbeiter*innen und Betreiber*innen ihre Gedanken zur Sexarbeit und zum „Nordischen Modell“ schildern sollten. Dies war als Podcast und als interaktives Buch geplant, fiel dann aber den allgemeinen Corona-Wirren zum Opfer.
Nun wurde kürzlich zu Zwecken der intensiven Meinungsmache mit „Das Nordische Modell – Eine Möglichkeit für Deutschland?“ ein klerikal orientiertes Machwerk veröffentlicht, in dem bekannte Sexkaufgegner*innen wie der Ex-Bundestags-Abgeordnete und Heilsarmee-General Frank Heinrich und die von uns nicht gerade geschätzte Leni Breymaier erneut gegen die Prostitution als solches antreten und ihre fragwürdigen Thesen nun als polarisierende Handreichung in Buchform anbieten.
Es wird Zeit, dass wir darauf antworten, und zwar ebenso anschaulich wie seriös. Bei dieser Antwort geht es nicht darum Sexarbeit zu glorifizieren, sondern einfach darum die weitreichende Normalität darzustellen. Die schlimmen Beispiele, die zweifelsohne existieren und von den Sexkaufgegnern aufgegriffen werden, sind nicht die Normalität, sondern die Ausnahme.
„Einzelne schwarze Schafe färben nicht die ganze Herde dunkel ein!“
Es gibt sie, die selbstbestimmten Sexarbeiter*innen, und diese sind nicht die Minderheit. Sexarbeit ist kein merkwürdiger Fetisch, sondern Arbeit. Die Betreiber sind sehr selten Gangster, sondern Unternehmerinnen und Unternehmer, die staatlich stark kontrolliert und umfangreich reglementiert werden. Das raue Gesetz der Straße gilt schon lange nicht mehr und die Verteufelung der Branche ist das, was man dieser stetig unterstellt: „unanständig“.
Ich möchte dem vermeintlichen Heilsbuch daher mit einer Publikation „Das Nordische Modell – Keine Möglichkeit für Deutschland!“ online und per Printausgabe antworten und dabei ein möglichst breites Spektrum von Meinungen von Akteuren aus Sexarbeit und Betreibung abbilden.
Zentrales Element wird dabei unter https://zukunft-rotlicht.info/ ein neues Portal sein, das in den kommenden Wochen neu entstehen wird. Eine Spiegelung des Projekts wird dann auch in Facebook stattfinden, die entsprechende Seite ist bereits vorbereitet: https://www.facebook.com/keinnordischesmodell/
Für die Publikation suche ich jetzt Co-Autoren und werde diesbezüglich in den kommenden Wochen Mail-Anfragen versenden. Die Finanzierung des Projekts soll über Spenden und über Werbeanzeigen von Portalen erfolgen.
Howard Chance