Evangelische Kirche, Martin Luther, ein Ständer und Kondome für Heilige & Huren
2017 ist Reformationsjahr: die Evangelische Kirche in Deutschland feiert den Reformator Martin Luther und an einigen Stellen treibt das große Event merkwürdige Blüten, mit denen sich die Evangelische Kirche im Rheinland unlängst zwangsläufig beschäftigen musste.
Die evangelische Jugendkirche Düsseldorf hatte eine ganz tolle Idee gehabt! Man wollte für das Luther-Event werben und hatte daher Motto-Kondome mit einem flotten Luther-Spruch kreiert, der allerdings an Doppeldeutigkeit und Schlüprigkeit kaum zu überbieten ist:
Hier stehe ich, ich kann nicht anders!
Ja, ein echter Knaller, wenn die tollen Lümmelschoner nicht gerade von einer Gruppe der Evangelischen Kirche erfunden worden wären! Die Kirchenoberen im Rheinland und darüber hinaus fielen käftig vom Stuhl, als die Aktion medial bekannt wurde. Der Reformator als Synonym für einen Ständer und noch dazu die Zielgruppe „Heilige und Huren“, denen man
damit evangelikal was Gutes tun will? Da kann man nur biblisch zitierend kontern:
Sie waren voll des süssen Weines!
Die Botschaft hat jedenfalls niemand verstanden, weil es wahrscheinlich gar keine Botschaft gibt, sondern einigen jugendlichen Freigeistern einfach die Pferde durchgegangen sind. In der evangelischen Kirche, der ich mich ja durchaus verbunden fühle, sind Kondome kein Tabu, aber diese samt Luther spaßhaft in das Umfeld der „Hurerei“ zu bringen, ist einfach
eine Eselei und wurde wahrscheinlich auch noch aus Kirchensteuer-Mitteln finanziert?
Der Präses Oberkirchenrat der Evangelischen Kirche im Rheinland, Klaus Eberl, hat sich zum
Thema in einer You-Tube-Videobotschaft offiziell geäußert: Die Evangelische Kirche hat nichts gegen einvernehmlichen Sex und nichts gegen Kondome. Einvernehmlicher Sex macht
Spaß! Ja, stimmt! Wer mag, der sehe das Video selbst und staune.
Wohin nun mit den feschen Präsern, die sich für den kirchlichen Werbe-Verkehr nun nicht mehr eignen? Schickt man sie als Verhütungsmittel in die dritte Welt, wo man die deutsche
Sprache nicht versteht oder packt man die Hütelis aus und verkauft sie auf dem freien Markt an die angesprochene Zielgruppe? Am Ende landen sie wohl auf dem Müll und werden als
Realposse noch lange in Erinnerung bleiben.
Lassen wir noch einmal den guten Luther sprechen, dem folgende Aussprüche nachgesagt
werden, die, wenn die denn wirklich vom Reformator ist, sehr eindeutig sind:
Will die Frau nicht, so komm‘ die Magd!
oder auch
Darumb hat das Maidlein ihr Punzlein, daß es dem Manne ein Heilmittel bringe.
Sollte der Herr Luther gar frivol veranlagt gewesen sein? Ein Reformations-Macho war er wohl eindeutig!