Presseschau Prostitution 2017: Orwell´s feuchter (Alb-) Traum
Ich liebe ja bekanntlich Wortspiele und der Kommentar von Marcus Boxler (bszonline) hat eine Überschrift, die bei mir sofort bunte Bilder erzeugte! Feuchte Träume, sowas kennen Frauen wie Männer, wenn man inspiriert an Erotik denkt und sich in der Phantasie einer gewissen Hemmungslosigkeit hingibt. Das Resultat: ein feuchtes Höschen oder aber ein etwas glibbriger Liebesstachel, der sich, ordnungsgemäße Funktion unterstellt, mal mehr und mal weniger im rechten Winkel reckt. Doch Orwell und Wollust passen dann doch nicht so ganz zusammen, da Orwell für Überwachung, Kontrolle und Reglementierung steht, seit er sein Buch mit dem Titel „1984″ veröffentlichte, was bereits 1949 geschah.
Marcus Boxler verknüpft die Metapher „Orwell“ nun mit dem neuen Prostitutionsgesetz, das die Branche und deren Protagonistinnen / Protagonisten derzeit beschäftigt!
Eine Registrierung wie in der NS-Zeit, Einschränkung der Grundrechte und Stigmatisierung: im Gesetz scheint wohl nach Meinung des Autors vieles enthalten zu sein, was da eigentlich nicht rein gehören sollte. Aber wer bestimmt das? Ja, das bestimmen die Volksvertreter in Berlin und die haben halt, genau wie Alice Schwarzer, die Boxler als „Steinzeit-Feministin“ charakterisiert, scheinbar eine ganz andere Sicht der Dinge.
Ohne Polarisierung geht es nicht, wobei aber wieder einmal festzustellen ist, dass Prostitution eben ein totales Nischenthema ist, das noch nicht einmal ein Sommerloch füllt.
Auch wenn Dona Carmen quasi zum „Ungehorsam“ aufruft und sogar empfiehlt, den Staat bei der Huren-Registrierung mit List und Tücke lahmzulegen, ist das öffentliche Interesse doch eher gering. Die Ministerien in Bund und Land sind jedenfalls nicht sonderlich beeindruckt und ziehen „ihr Ding“ halt irgendwie durch und zwar gewohnt unemotional!
Der „durchsichtige Mensch“, den Boxler anführt, gibt es ja schon längst und viele Mitbürgerinnen und Mitbürger würden sich wundern, wenn sie erfahren würden, wer welche Daten hortet und wofür diese so alles verwendet werden können oder könnten!
Feucht werden da eher die Augen, aber nicht durch Geilheit, sondern durch Wut und Ärger!
Wie er persönlich die „Feuchtigkeit“ nun einordnet, lässt der Autor offen, schließt sich aber in seinen Ausführungen der neu formierten Protestszene an, die einen Stopp des Gesetzes fordert und nach einer Phase der situativen Lethargie nun wieder in Aktion tritt. Wir werden die Entwicklungen natürlich verfolgen und unterstützen, ohne dabei vor der angeblichen Allmacht des Staates zu kapitulieren! Denn: der Staat sind wir und es ist in vielen Bereichen des öffetnlichen Lebens an der Zeit, dies zu bekunden!
Den Artikel von Herrn Boxler finden Sie unter: