Newsletter – MH-Consulting – Howard Chance – 05. Oktober 2021

Newsletter – MH-Consulting – Howard Chance – 05. Oktober 2021

Der „Goldene Oktober“ hat begonnen. Ob er aber „golden wird“ bleibt noch abzuwarten… heute einige News zur Lage in Kürze notiert:

Allgemeines

Im Bereich der Prostitution ist die Lage bundesweit nach wie vor sehr angespannt. Obwohl die meisten Betriebe wieder geöffnet haben, gestaltet sich das Geschäft als sehr schwierig: die Anzahl der Dienstleisterinnen ist sehr begrenzt und so kann für die Betreiberinnen und Betreibern, die vornehmlich von der Zimmermiete leben, von „gutem Geschäft“ nur in wenigen Ausnahmefällen gesprochen werden. Corona ist leider noch nicht vorbei und die Impfquote ist noch nicht ausreichend.

Die Politik ist durch den Bundestagswahlkampf seit Wochen mit sich selbst beschäftigt und auch bei den Verwaltungen klemmt es „durch Corona“ merklich. Es wird noch lange dauern, bevor sich wieder halbwegs „Normalität“ einstellen wird. Selbst die Kristallkugel hilft im Moment nur wenig und es bleibt abzuwarten, wie sich der Herbst entwickeln wird.

Corona-Neuregelungen in NRW und Bayern

Seit vergangenem Freitag, 01. Oktober 2021, haben wir in Nordrhein-Westfalen und Bayern Neuregelungen was das Prostitutionsgewerbe anbelangt: in NRW dürfen Kunden, die nicht geimpft und nicht genesen sind, nun statt eines teuren PCR-Tests auch einen maximal 6 Stunden alten Antigen-Schnelltest vorweisen, um eingelassen zu werden. Die Aktivitäten der Verbände der Sexarbeit und auch unsere Interessengemeinschaft haben bei der Landesregierung interveniert und auch die 2 anhängigen Klagen spielten sicher bei der Neufassung der Coronaschutzverordnung eine wichtige Rolle. Zur Lage in NRW habe ich für die Kundinnen und Kunden in NRW ein Infoschreiben verfasst, das unter folgendem Link abgerufen und verwendet werden darf: Infoschreiben NRW – 03.10.2021 (PDF)

In Bayern dürfen auch größere Betriebe und die Gastronomie-Bereiche der Clubs wieder öffnen, wenn die 3G-plus-Regel eingehalten wird. Als geeignete Tests sind für diese jetzt wieder zulässigen Bereiche für nichtgeimpfte und nichtgenesene Personen (Personal und Gäste) allerdings ausschließlich PCR-Tests zulässig. Ob man dies als „Lockerung“ verstehen mag, sei einmal dahingestellt!

Aktion „Sauberes Rotlicht“ – Legales Betreiben von Prostitutionsstätten

Aufräumen mit vorhandenen Missständen! – Ende von Wettbewerbsverzerrungen! Die Umsetzung des ProstSchG zum Schutz von Sexworkern und legalen Betreibern. Mein erster Aufruf zu diesem Thema wurde von einigen Zeitgenossen lebhaft interpretiert: wenn man als Betreiberin oder Betreiber einer legalen Betriebsstätte oder als deren Sachwalter dazu aufruft den „Graumarkt“ zu bekämpfen, erntet man in Deutschland durchaus Kritik. Man gilt dann bei einigen plötzlich als „böser Nestbeschmutzer“, obwohl man ja gar nicht im gleichen Nest sitzt. Prima!

In der Pandemiezeit sind bundesweit illegale Betriebe aus dem Boden geschossen, die keinerlei Erlaubnisantrag gestellt haben, wo es kein gemeldetes Gewerbe gibt und wo dadurch bedingt vermutlich auch keine steuerliche Erfassung stattfindet. Interessanterweise verschließen die Behörden davor zu oft die Augen und nehmen, statt den offenkundlichen Missständen zu begegnen, paradoxerweise intensive Kontrollen in den genehmigten Betrieben vor. Selbst Meldungen und Anzeigen wird oft nicht nachgegangen und die Zustände verschlimmern sich dadurch ständig.

Dies wollen seriöse Betreiberinnen und Betreiber so nicht weiter hinnehmen und daher entstehen momentan unter meiner Federführung lokale Initiativen, die sich nun gegen diese Umstände mit den Mitteln des Rechtsstaats wehren wollen.

Es geht uns dabei ausdrücklich nicht darum einzelne Sexworkerinnen zu verfolgen oder zu denunzieren, die über Wohnungsprostitution und persönlich erbrachte Escort-Dienste ihr Auskommen haben und dabei vielleicht dann und wann einmal „fragwürdig“ arbeiten. Es geht um organisierte Strukturen oder Individuen, die das „Corona-Chaos“ dazu nutzen, um der staatlichen Kontrolle mit List und Tücke zu entgehen. Die „Parallelwelt“ schadet den Betrieben, die viel Geld in ihre Konzession investiert haben und nun zunehmend graue Mitbewerber haben, die nach Maximalertrag streben und das ProstSchG in grober Weise missachten.

Zum Thema „Sauberes Rotlicht“ werde ich in den kommenden Tagen einen Initiativplan entwickeln und interessierten Betreiberinnen und Betreibern zur Verfügung stellen. Bei der Umsetzung sollte eine gewisse Vertraulichkeit herrschen und es gibt da eben Dinge, die aus verständlichem Grund nicht für eine breite Öffentlichkeit bestimmt sind. Wer beim „Sauberen Rotlicht“ diskret mitwirken möchte, kann mir gerne über meine folgende E-Mail-Adresse eine Kurznachricht schreiben: maxen2205@live.de

Interessengemeinschaft „Zukunft Rotlicht“ und „Zoom-Konferenz“

Die Interessengemeinschaft „Zukunft Rotlicht“ befindet sich bereits im 2. Jahr ihres Bestehens. Die Gruppengröße bei Facebook sucht ihresgleichen, allerdings haben Interesse und Beteiligung bereits seit Jahresbeginn deutlich abgenommen. Die wöchentlichen Zoom-Konferenzen, die testweise von Freitag auf Montag verlegt wurden, sind in der letzten Zeit sehr spärlich besucht; ein geplanter „Online-Kongress“ am 02. Oktober 2021, musste kurzfristig abgesagt werden, da die Teilnehmerzahl zu gering war, um die eingeplanten Dozenten bezahlen zu können.

Warum dies alles so ist, liegt natürlich klar auf der Hand: die Betriebe haben auf, man hat zu kämpfen und oft keine Zeit sich mit Dingen zu beschäftigen, die für einen persönlich und primär nicht so interessant sind. Mit der Entwicklung war zu rechnen. Dennoch haben wir mit dem immer noch diskutierten „Sexkaufverbot“, aber auch mit der geplanten „Novellierung“ des ProstSchG und mit dem Streben nach dem „Sauberen Rotlicht“ haben „wir“ zukünftig eine Menge zu tun. Wer dabei zum „wir“ gehören möchte, muss natürlich jede und jeder selbst entscheiden.

In der Zoom-Konferenz vom 04.10.2021 wurde eine Rückkehr auf den Freitag beschlossen. Die nächste Zoom-Konferenz findet dementsprechend am Freitag, dem 15. Oktober 2021 ab 20.15 Uhr statt. Wer dabei sein möchte: bitte vormerken!

Gruppenbeiträge / Donations

Die Gruppenarbeit und die Gruppenaktivitäten der IG Zukunft Rotlicht werden seit März 2020 durch sogenannte „Donations“ (also Spenden) der Mitglieder unterstützt. Die Zahl der Unterstützer hat sich von anfänglich etwa 30 Personen auf nun noch 5 verringert. Abgesehen von einigen projektbezogenen größeren Zuwendungen (wie für die Breymaier-Aktion, die Öffnungsbestrebungen in 2020 und diverse politische „Offensiven“) ist die zu leistende Gruppenarbeit seit Mai 2021 leider nicht mehr kostendeckend. Ich bitte daher nochmals um Spenden per Überweisung an Marcus Heinbach – Postbank – IBAN: DE46 1001 0010 0487 5641 13 mit dem Verwendungszweck IG Zukunft Rotlicht oder aber direkt online über PayPal: https://www.paypal.com/donate/?hosted_button_id=94LDDBFKNPV8N

Ich wünsche allen eine angenehme und erfolgreiche Woche.

Ihr / Euer Howard Chance