Corona-Krise: Die Woche der Entscheidungen? – Nachgedacht
Eine Eilmeldung die eine Eilreaktion auslöste
Eine Eilmeldung verbreitete sich am vergangenen Freitag im deutschsprachigen Internet: in Österreich sollte die Prostitution ab dem 1. Mai wieder erlaubt sein, da der österreichische Staat das „Erbringen von Dienstleistungen“ wieder erlaubt!
Doch nur wenige Stunden später kam die „Entwarnung“ bzw. die „Ernüchterung“: in einem Eilerlass stellte die österreichische Regierung klar, dass die Ausübung der Prostitution nach wie vor untersagt sei! Im Prinzip war die Zeitungsmeldung der Auslöser von fixem Aktivismus und es war wohl der berühmte „Bärendienst“, den man der Branche damit absichtlich oder unabsichtlich erwies.
Föderalismus und Profilierungsbemühen
Was die deutschen Bundesländer anbelangt, gab es nach der „Kanzlerin-Bundesländer-Videokonferenz“ auch wieder Entwicklungen, die dem vereinbarten „gemeinsamen Vorgehen“ deutlich widersprachen: obwohl weitgehende „Gemeinsamkeit beim Handeln“ vereinbart worden war, kam es schon einen Tag nach der Konferenz zu diversen „Vorstössen“ einzelner Bundesländer, die scheinbar aus dem wachsenden „Unmut des Volkes“ resultieren. Kein Wunder, wenn man beobachtet, wie das „Robert-Koch-Institut“ intern Rechenweisen verändert, um „Zielwerte“ zu erreichen, die man dann „politisch“ verkaufen kann? Der sogenannte „R-Faktor“ springt rauf und runter und dies immer an Tagen, wo „bedeutende Erklärungen“ der Regierung abgegeben werden. Haben wir es an dieser Stelle noch mit „Wissenschaft“ zu tun oder sind wir am Ende bei „Wünsch Dir was“?
Die Gesamtlage der Republik ist bedenklich: Stillstand, wirtschaftliche Stagnation, 10 Millionen Bürgerinnen und Bürger in Kurzarbeit; 300.000 neue Arbeitslose zu einem Zeitpunkt, wo eigentlich die „Frühjahrs-Konjunktur anzieht und die Zahl der Arbeitslosen saisonal kräftig sinkt. Nun das krasse Gegenteil! Viele Bürgerinnen und Bürger sind es leid isoliert zu leben sowie mit schlechtem Gefühl und maskiert vor die Türe zu gehen! Eine Frage der Geduld und der Haltung? Wenn der Sinn der Maßnahmen zunehmend hinterfragt wird, ist es kein Wunder, dass das Volk mit Unverständnis reagiert und rebelliert.
Der „Ruf“ nach Entscheidungen und nach deutlichen „Lockerungen“ wird lauter und der Titel „Woche der Wahrheit“, der mal wieder von „Bild“ getextet wurde, trifft den Nagel auf den Kopf. Zumindest theoretisch.
Die „große Politik“ in Berlin vermeidet bislang „große Lockerungen“ und spielt auf Zeit und dass in der Hoffnung, dass die „Zahlen“ noch besser werden. Gastronomie-Öffnungen? Noch ein „no-go“! Dafür dürfen ab heute die Friseure mit besonderen Hygieneauflagen bundesweit wieder zur Schere greifen, bevor den Bürgerinnen und Bürgern die Haare endlos ins Gesicht hängen und es zum „Andi-Scheuer-Syndrom“ (man betrachte dazu die letzte Pressekonferenz des Verkehrsministers) kommt! Haarig …
Corona und Prostitution … Hör mal, wer da hämmert
Ich poste zwar in der Corona-Zeit eher allgemeingültig, habe nun aber mal durch meine beratende Tätigkeit auch immer die „Käufliche Lust“ im Auge, die es bei der aktuellen Virus-Lage natürlich besonders hart trifft. Direkter Körperkontakt, Mindestabstände nicht realisierbar. Dazu Mehrfachkontakte, Laufhäuser mit engen Treppenhäusern und dazu die „aufgestaute Geilheit“, die zu einem „Ansturm“ führen könnte. Wir haben kleine Betriebe, wo Hygiene-Konzepte greifen könnten, aber eben auch die großen „Läden“, wo viele Menschen aufeinander treffen und ein gewisses „Restrisiko“ nicht ausgeschlossen werden kann. Kann man hier differenzieren und kann man das überhaupt?
Nach meinem persönlichen Verständnis ist „geschützter Sex“, der in Deutschland ohnehin vorgeschrieben ist, nicht gefährlicher als eine „Wellness-Massage“! Sex mit Mundschutz wirkt zwar irgendwie befremdlich, kann aber als notwendiger Kompromiss vorübergehend taugen. Wenn Bundesländer wie Hessen „Massagen“ ab dem 4. Mai 2020 erlauben, stellt sich auch immer direkt die Frage, ob dann nicht auch Prostitution wieder möglich sein kann. Wer diese Frage nicht stellt, der erhält natürlich diesbezüglich auch keine Antwort! Ich werde heute dazu in Hessen aktiv werden, da ich dort eine Vielzahl von Kunden habe, die „erotische Massagen“ im Angebot haben, gleichzeitig aber „Prostitutionsstätten“ sind, deren Betrieb ja (noch) verboten ist. Klärungsbedarf und die Suche nach „Stellen“, die diese Frage überhaupt kompetent beantworten können. Wir werden sehen …
Ungefragt zu öffnen und sich auf interpretierte Zeitungsmeldungen zu verlassen, ist natürlich nicht das Mittel der Wahl; eine Öffnung sollte rechtssicher erfolgen, wenn man nicht in Konflikt mit den Behörden geraten will! Ohne eine nachweisbare „Erlaubnis“ bewegt man sich auf ganz dünnem Eis. Mal bei der lokalen Ordnungsbehörde anzurufen, schadet ja nicht, kann aber vor Ungemach schützen. Ich tue dies heute in diversen Kundenaufträgen und werden natürlich dazu berichten!
Wir schauen darüber hinaus auf Mittwoch, den 6. Mai 2020, wo es die nächste große „Video-Konferenz“ geben wird, von der viele im Land erwarten, dass die „Karten neu gemischt werden“?
In diesem Sinn wünsche ich allen eine möglichst erfolgreiche Woche!
Ihr / Euer Howard Chance
Newsticker Howard Chance
Leitartikel Howard Chance
Alles neu macht der Mai