Prostitution 2017 – Tschechische Impressionen – Game over!
Eine Woche Kur, eine Woche im idyllischen Franzensbad, neigt sich Ihrem Ende zu. Im Böhmerland steht die Zeit merklich still: Moorbad, Massage, Kuranwendungen und abends Folklore in der Kneipe, wo die meist ergrauten Herrschaften ins zünftige Schunkeln geraten. Heile und leicht spießige Welt, die man sich dann und wann mal geben kann. Ich nutze die ruhigen „Zustände“, um Akten zu lesen und auf der Terrasse des Hotels Strategien zu entwickeln. Interessanterweise grinsen meine Kolleginnen und Kollegen immer, wenn ich von meinen Reisen nah Tschechien berichte:
Warum fährt der Howard in die tschechische Provinz? Na, der versucht sich doch sicher als Sextourist! In Tschechien gibt es doch billigen Sex an jeder Ecke und Bordelle ohne Ende! Da kann man es für kleines Geld so richtig krachen lassen!
Pustekuchen, meine Damen und Herren! Weit gefehlt! Hier in Tschechien ist das Thema gewerblicher Sex total durch! In jeder deutscher Kleinstadt gibt es 100 mal mehr Angebote, um sich gegen „Liebestaler“ zu vergnügen. Mit einem langjährigen Freund, der in der Nähe von Marienbad lebt, machte ich mich Mitte der Woche auf Erkundungstour im Grenzgebiet und in den vermeintlichen Hochburgen der billigen Erotik.
In und um Cheb, was man in Deutschland als Eger kennt, gab es vor 10 Jahren Hunderte von Damen, die am Straßenrand, im Gebüsch an der Landstraße und in Dutzenden von „Clubs“ preiswerten Sex offerierten. Man sah bei Einbruch der Dunkelheit Kolonnen von Fahrzeugen mit deutschen Kennzeichen, die auf der Suche nach Dienstleisterinnen waren. Kein Waldweg, wo es nicht irgendwie zur Sache ging. Rustikal und ziemlich geschmacksarm!
Doch die ausufernde „Szene“ gibt es nicht mehr. Von bestimmt 20 Clubs, die es im Distrikt Cheb gab, sind noch ganze 3 übrig geblieben, in denen gelangweilte ältere Damen aus der Ukraine auf Kundschaft warten.
Mal kommt einer, mal kommt keiner!
So schildert uns eine freundliche Lady in einer der letzten Nachtbars die aktuelle Situation. In der Bar waren in den guten Zeiten bestimmt 15 Damen gut beschäftigt, am vergangenen Mittwoch war „Cleo“ aus der Ukraine gleichzeitig Thekenkraft und Dienstleisterin und eben die einzig anwesende Dame im viel zu großen Haus! Gäste: Fehlanzeige!
Auf den „Strichstrassen“ ebenfalls totale Ruhe und in Nähe des Bahnhofs lediglich 2-3 Damen, die dem Gewerbe nachgehen könnten. Der Markt ist offensichtlich nicht mehr existent und ein lokaler Kenner, der früher „in Bordellen machte“, klärte uns staunende Besucher schließlich auf:
Die Damen, die früher in Tschechien ihr Glück versuchten, haben sich gen Westen orientiert und sind heutzutage in Deutschland, Spanien und der Schweiz anzutreffen, weil die Tarife dort eben höher sind und man so zudem dem heimischen kriminellen Milieu entgehen konnte, wo russische Banden recht aktiv waren.
Gerade Deutschland ist ja liberal und bietet nach wie vor beste Möglichkeiten! Erotische Republikflucht! Im Böhmerwald, da bleibt die Hose richtig kalt!
Bis auf einige teure Escortdamen und diskret russische VIP-Clubs in den Kur-Metropolen Karlsbad und Marienbad, ist die Region „puffologisch“ verstorben und der Lustreisende hat kaum Möglichkeiten „etwas“ zu erleben! Da ist es ja gut, dass „Howard“ solchen „Schweinkram“ nicht im Kopf hat, sondern ohne Ablenkung zu Werke gehen kann! So steigt die Effizienz und davon haben dann alle etwas!