Dona Carmen – Alle Huren heissen demnächst Alice Schwarzer?
Gestern erreichte mich über undurchsichtige Kanäle ein sehr spezieller „Aufruf“ aus der Frankfurter Elbestrasse, mit dem sich der Verein Dona Carmen e.V. an die Sexworkerinnen und Sexworker richtet. Thema ist dabei die amtliche Registrierung (Huren-Ausweis) und die Frankfurter Aktivisten haben „glorreiche Vorschläge“, wie man hierbei trickreich verfahren kann, um dem Staat möglichst viel Umstände zu bereiten!
So sollen Sexworker(innen) 11.000 deutsche Tätigkeitorte auf den Ausweis schreiben lassen, was natürlich ein Ding der Unmöglichkeit ist, worauf es aber nach jetziger Gesetzeslage einen Rechtsanspruch gibt. Das Ministerium hat es unwissentlich „so“ vorgeschrieben, nachdem die pauschale Formulierung wie „bundesweit“ nicht mehr möglich sind. Nun gut, das riecht dann nach jeder Menge Theater mit dem Amt, wenn man die 11.000 Eintragungen zu Recht verlangt. Einen Ausweis hat man dadurch allerdings auch noch nicht!
Viel problematischer ist der Aufruf, dass sich alle Sexworker(innen) einen Alias-Ausweis mit dem gleichen Pseudonym besorgen sollen, um Datenbanken zum kollabieren zu bringen! Allerdings muß an bedenken, dass durch die vorhandene Nummerierung auch mit Tausenden gleichen Namen eine eindeutige Identifizierung zum Realnamen kein Problem ist! Wir leben im Digital-Zeitalter 4.0 und solche Verwirrungen erledigt Kollege Computer in Sekunden! Da denkt man in Frankfurt nicht unbedingt zeitgemäß!
Eine wirkliche Frechheit ist es, einen gemeinsamen Alias-Namen für alle vorzuschlagen und hier „Alice Schwarzer“ zu empfehlen! Das ist dann die bekannte Geschmacklosigkeit, die man
aus der Elbestrasse schon kennt: das ist kein banaler Seitenhieb, sondern ein Wortspiel, dass für mich absolut keins ist! Ich betrachte es als einen indirekten Angriff auf eine Person des öffentlichen Lebens, die in der Szene bekannt ist. Dona Carmen lehnt sich (zu) weit aus dem Fenster. Meine Meinung, die ich ja zum Glück haben darf! Wir werden sehen, was daraus resultiert! Hier wird das Persönlichkeitsrecht der Kölner Frauenrechtlerin angegriffen und es ist einfach nicht lustig, was hier fabriziert wurde.
Man kann es jetzt Satire nennen oder auch nicht, aber den Namen einer Frauenrechtlerin zu empfehlen, die eine ausgewiesene Prostitutionsgegnerin ist, ist für mich ein Fauxpas erster Kategorie. ob es strafbar ist, wird Alice sicher klären lassen! Die Menschenrechte sollten auch für eine hartnäckige Widersacherin gelten und hier sei auch an Rosa Luxemburg erinnert, die treffend formulierte:
Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden
Auch der Slogan „Fünf Finger sind eine Faust!“ klingt schon sehr nach Klassenkampf! Haben wir den oder schießt da jemand deutlich über das Ziel hinaus?
Der Link zum fragwürdigen Aufruf:
Der Kölner Express berichtet aktuell auch zum Thema:
http://www.express.de/news/panorama/was-ist-denn-da-los–huren-gehen-auf-alice-schwarzer-los-27017972