Düsseldorf: Urteil im Rethelstrassen-Mammut-Prozess – Hohe Strafen!

Düsseldorf: Urteil im Rethelstrassen-Mammut-Prozeß - Hohe Strafen!

Bildquelle: Pixabay


Düsseldorf: Urteil im Rethelstrassen-Mammut-Prozess – Hohe Strafen!

Vier Jahre Verhandlungsdauer, um die 200 Zeugenvernehmungen und 316 Prozesstagen: am vergangenen Freitag, dem 21. Juli 2017, endete einer der längsten Strafprozesse, der je vor dem Landgericht Düsseldorf stattgefunden hat. Der Hauptangeklagte Thomas M. (genannt „Tom“) wurde zu einer Freiheitsstrafe von 8 Jahren und einem Monat verurteilt, weil die Strafkammer es nun für erwiesen erachtet, dass der Angeklagte für systematisches „Ausplündern“ von Gästen unter der Verwendung sogenannter „KO-Tropfen“ verantwortlich ist! Gefährliche Körperverletzung, räuberische Erpressung, sowie gewerbs- und bandenmäßiger Betrug wurden vom Gericht attestiert, was dann in der Konsequenz eben zu der hohen Strafe führte.

Im Laufe des Verfahrens ging die Betriebsgesellschaft pleite, der frühere Betreiber Bert Wollersheim, dem man solche „Aktivitäten“ nun überhaupt nicht zutraut, weil er ein sympatischer und grundsolider Typ ist, geriet zeitweilig in Haft und in Zwielicht, die bekannten und beliebten Betriebe in der Rethelstrasse waren schließlich Geschichte! Rien ne va plus! Nichts geht mehr! Bert Wollersheims Lebenswerk von Geschäftspartnern zerstört!

Klar, auch bei Bert war es nicht „billig“, aber das sollte es ja auch nicht sein! Gute Leistung kostet nun mal Geld und die Gäste, die eben auf Nachtclub mit „Pi, Pa und vor allem Po“ stehen, waren gerne bereit, ein wenig tiefer in die Tasche zu greifen, wenn eben besonderer Service geboten wurde. Unvergessen sind die pinke Stretchlimousine, die zahlungskräftige Kunden durch die Nacht „shuttelte“ und der emsige Gastgeber, der in seinem „Wohnzimmer“ zu frivolem Verweilen inspirierte und sich um die Belange seiner Gäste rührig kümmerte.

Was nun nach dem Ende der aktiven Ära Wollersheim in den erotischen Betrieben geschehen sein soll, liest sich wirklich wie ein Revolver-Roman. Sicher gibt es in teuren Etablissements auf Wunsch und durch die Hintertür schon mal „Stimulanzen“ aus Südamerika, aber KO-Drinks vermutet man doch eher auf St. Pauli oder im finsteren Bahnhofsvierteln der Republik und nicht auf den plüschigen Sofas, die Bert einst organisierte und zelebrierte.

Entscheidend ist, was hinten rauskommt? Ja, leider, denn die Düsseldorfer Institution fehlt und hätte sich nach dem medienwirksamen Skandal wohl auch nie wieder erholt. Der Hauseigentümer hatte jedenfalls von „Rotlicht“ nachhaltig die Nase voll und seine Objekte inzwischen unerotisch anderweitig vermietet und Bert Wollersheim gibt inzwischen als „etablierte Marke“ wieder Gas, wovon wir uns auf Facebook überzeugen können!

„Bert, Du schaffst das … ganz sicher!“

Aktuelle Berichterstattung zum Thema:

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/duesseldorf-ex-bordellboss-muss-fuer-mehr-als-acht-jahre-in-haft-a-1159106.html

 

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