Prostitution 2018 – Ordnungsämter in NRW recherchieren in Sex-Foren!
AO-Sex, Französisch ohne, Gesteuerte Betriebe – Rechtsverstöße sind bekannt!
Wenn man, wie ich momentan, wöchentlich in den Amtsstuben der Republik sitzt und mit Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern die Inhalte von Betriebskonzepten diskutiert, bekommt man durchaus dann und wann auch einige “Hinweise” auf die Arbeitsweisen der zuständigen Behörden und auf deren Strategien zum Umgang mit den “Deliquentinnen” und “Deliquenten”!
Tabulose Erotik am Arbeitsplatz? Stöbern in sehr freizügigen Anzeigenmärkten? In den nordrhein-westfälischen Amtsstuben wurde dieser “Traum” wahr: Die meisten Städte und Kreise in NRW gestatten es ihren Ordnungsämtern Profile in Erotikportalen anzulegen und ohne sonst üblichen “Pornographie-Schutzfilter” auf Spurensuche im Internet zu gehen!
Dabei geht es um lokale “Marktübersichten”, um Auffinden von “illegalen Betrieben” und “Damen”, aber auch um möglicherweise rechtswidrige Angebote, die dem jeweiligen Zuständigkeitsbereich zuzuordnen sind! Wer als Betrieb oder Dame inseriert, betreibt ja zwangsläufig ein Gewerbe oder geht zumindest der Prostitution nach. Wenn es dann keinen Erlaubnisantrag für ein “Prostitutionsgewerbe” gibt oder keine “Huren-Ausweis” gemacht wurde, liegt der Verdacht nahe, dass hier etwas nicht stimmt! Logisch!
Doch auch bei der Prüfung von “Betriebskonzepten” bedient man sich gerne des Internets, um “unabhängige Informationen” in Freierforen einzuholen! Was schreibt die Fachwelt über den Betrieb? Wird ein Chef oder eine Chefin erwähnt? Gibt es womöglich Hinweise auf Weisungen oder Flat-Rate-Angebote? Zwar haben die meist anonymen Statements keine Beweiskraft, sie bieten aber durchaus brauchbare “Indizien”, mit denen man Betreiberinnen und Betreiber beim Amtstermin trefflich “konfrontieren” kann! Auch zu Sexworkerinnen, die als “katholisch” (=tabulos) gepriesen werden, macht man sich gerne eine Notiz, da der fortgesetzte Rechtsbruch ja sehr wahrscheinlich erscheint!
Womöglich wimmelt es in den deutschen Erotik- und Prostituionsforen inzwischen von Ordnungsamts-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern, die dort auch auf zahlreiche Polizei- und Finanzbeamte treffen, die in vergleichbarer Mission unterwegs sein könnten! Das nennt man dann intern eventuell “Fahndung 2.0”? Information im Netz ist nun mal sehr langlebig und gut auswertbar, zumal die Recherche ja auch den “sportlichen Ehrgeiz” wecken kann.
Obwohl die Ämter (zumindest in NRW) bereits sehr viel wissen, fehlt gerade die Zeit allen gewonnenen Erkenntnissen nachzugehen. Dafür sind die Tische einfach zu voll! Doch wenn es irgendwann einmal ruhiger wird, sind umfangreiche wie gezielte Kontrollen denkbar. Obacht, meine Damen und Herren!